Informationsabend in der Antoniusschule Holzhausen zur Vorstellung der Schulformen im LKOS

 

Am 29.04.2014 fand ein von Seiten des Schulelternrats organisierter Informationsabend zur Vorstellung der Schulformen im Landkreis Osnabrück in der Antoniusschule Holzhausen statt. An diesem Abend informierten sich ca. 70 Eltern aus den Jahrgängen 1 bis 3 (entspricht einer Quote von > 50%!) über die Unterschiede zwischen den „etablierten“ und „neuen“ Schulformen, die im Rahmen der Veränderungen der Schulstrukturanpassung diskutiert werden.

 

Ziel der Veranstaltung war es, den Eltern der ersten von den Strukturreformen im Landkreis Osnabrück betroffenen Klassen, einen besseren Einblick in die aktuell geführte Diskussion zur Einführung einer IGS in Kombination mit einer Oberschule in der Stadt Georgsmarienhütte zu ermöglichen.

 

Als Referent für diesen Abend konnte der Schulelternrat Herrn Wilfried Gillmann, schulfachlicher Dezernet der niedersächsischen Landesschulbehörde, gewinnen. Er erläuterte den Eltern die Schwerpunkte / Klassengrößen / Durchlässigkeiten / Abschlüsse der einzelnen Schulformen. Auch die Abgrenzung zwischen Schulform und Schulkonzept wurde an diesem Abend sehr detailliert vorgestellt.

 

Fazit des Abends:

Im Rahmen reger Diskussionen wurde an diesem Abend deutlich, dass die anwesenden Eltern aktuell nicht ausreichend über den Stand der Entwicklung informiert sind. Sie sehen sich aktuell auch nicht in der Lage, eine Entscheidung für oder wider der Einführung einer IGS/Oberschule in Georgsmarienhütte zu treffen. Man steht in Holzhausen eher am Beginn einer Meinungsbildung über eine gewünschte Schulstruktur.

 

Grundsätzlich wurden einige Details an diesem Abend mehr als deutlich für die Eltern:

 

1)      Durchlässigkeit

Die Durchlässigkeit des bestehenden Schulsystems ist zwar theoretisch möglich, bringt allerdings bei einem Wechsel der Schulform (z.B. von der Realschule zum Gymnasium) innerhalb der „Regelabfolge bis zum Regelabschluss an der Schule“ neben den fachlichen Ansprüchen auch soziale Risiken für jedes Kind mit sich (Schulwechsel, Verlust des Freundeskreises, etc.). Daher findet eine Durchlässigkeit „nach oben“ so gut wie nicht statt.

2)      Wahlmöglichkeit

Die Einführung einer IGS und Oberschule in der Stadt Georgsmarienhütte würde die Wahlmöglichkeit der Eltern (insbesondere der Holzhauser Eltern) verringern, die Kinder zu einer bereits „etablierten“ IGS bzw. Oberschule im Umkreis / in der Stadt Osnabrück schicken zu können.

3)      Offenheit der „neuen“ Schulformen

Bei Einführung der neuen Schulformen IGS und Oberschule sind die genauen Details der „neuen Schulen“ noch gar nicht definiert. Viele für die Eltern elementare Entscheidungskriterien (wie z.B. der Entfall der Benotung in den Jahrgängen 5-9 in einer IGS) hängen nicht von der Schulform, sondern vom Schulkonzept ab. Diese Konzepte sind allerdings noch nicht bekannt, liegen sogar in der Verantwortung der einzelnen Schule und würden erst nach (!) Festlegung einer Einführung erarbeitet werden. Eine Wahlmöglichkeit zum Besuch einer bereits bestehenden Schule dieser Schulform im Umkreis (mit anderem Konzept) bestünde dann allerdings nicht mehr (vgl .Punk 2).

4)      Zeitplan / Auswirkungen

Der weitere Ablauf (z.B. Durchführung einer erneuten Elternbefragung) und die geplanten Umsetzungszeiträume sind für die Eltern aktuell nicht klar genug kommuniziert. Zusätzlich ist das Prozedere beim Überführen der „bestehenden“ Schulstruktur in eine „neue“ Schulstruktur in Georgsmarienhütte für die Eltern nicht verständlich. Dass bestehende Schulformen über Jahre „auslaufen“ und neue Schulformen über Jahre „anlaufen“ müssen, war den Eltern nicht bewusst.

 

 

Mit Rückblick auf die Veranstaltung zu diesem komplexen Thema sollte jeder Schulelternrat einer Grundschule die Organisation einer solchen Veranstaltung anstreben. Die Diskussion in der Elternschaft muss – und kann nur – vor Ort in der entsprechenden Grundschule über eine solche Veranstaltung in Gang gesetzt werden.

Die Zeit drängt – die Elternschaften der Grundschulen müssen hier kurzfristig aktiv werden!  


 

Geschrieben von André Schomäker
Elternratsvorsitzender der Antoniusschule Holzhausen.