Niedersächsisches Kultusministerium Nr. 11/15
Nr. 011/15
Sebastian Schumacher
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Niedersächsisches Kultusministerium
06.02.2015
Verteilung der Schülerinnen und Schüler im 5. Schuljahrgang auf die Schulformen und
Schullaufbahnempfehlung im Schuljahr 2014/2015
Die Auswertung des Niedersächsischen Kultusministeriums zum 5. Schuljahrgang 2014/2015
zeigt nach Ansicht von Kultusministerin Frauke Heiligenstadt, dass mit der vorgelegten
Schulgesetznovelle die richtigen Schwerpunkte gesetzt werden. „Die Zahlen unterstreichen:
Mit der geplanten Abschaffung der Schullaufbahnempfehlung und mehr
Gestaltungsmöglichkeiten für die kommunalen Schulträger liegen wir goldrichtig. Wir werden
den Elternwillen stärken, den pädagogischen Spielraum der Lehrkräfte erweitern und es den
Schulträgern ermöglichen, ihre Schullandschaft passend für die Region zukunftsfähig
aufzustellen“, so Niedersachsens Kultusministerin.
Die statistische Auswertung des Niedersächsischen Kultusministeriums zum Stichtag
22.09.2014 hat ergeben, dass zum Schuljahr 2014/2015 42,4 Prozent der Schülerinnen und
Schüler ein Gymnasium im 5. Schuljahrgang besuchen. 21,2 Prozent besuchen eine
Oberschule, 15,8 Prozent eine Realschule, 15,2 Prozent eine Integrierte Gesamtschule und
4,7 Prozent eine Hauptschule. Die Auswertung bezieht sich auf öffentliche allgemein bildende
Schulen und Schulen in freier Trägerschaft in Niedersachsen.
Die Übergangsquote der Schülerinnen und Schüler von den Grundschulen auf die
Schulformen des Sekundarbereichs I zum Schuljahr 2014/2015 bestätigt eine Entwicklung der
letzten Jahre, wonach ein Rückgang beim Übergang auf die Schulformen Realschule und
Hauptschule zu verzeichnen ist. Im Schuljahr 2013/2014 besuchten noch 17,9 Prozent eine
Realschule (Schuljahr 2012/2013: 19,6 Prozent) und 5,5 Prozent eine Hauptschule (Schuljahr
2012/2013: 6,1 Prozent). Bezüglich der von den Grundschulen ausgesprochenen
Schullaufbahnempfehlungen ergeben sich 41,2 Prozent bei den Gymnasien, 38,6 Prozent bei
den Realschulen und 20,2 Prozent bei den Hauptschulen.
„Bereits seit Jahren wählen die Eltern sehr verantwortungsbewusst die Schulform an, die sie
für ihr Kind am geeignetsten halten. Statt eine unverbindliche Empfehlung auszusprechen ist
es besser, die Eltern auf ihrem Entscheidungsweg zu unterstützen. Aus diesem Grund sieht
unser Gesetzentwurf zwei Beratungsgespräche durch die Grundschulen vor“, sagt
Heiligenstadt. Dies erweitere den pädagogischen Spielraum der Lehrkräfte und helfe den
Erziehungsberechtigten, die richtige Entscheidung bei der Wahl der weiterführenden Schule
für ihr Kind zu fällen.
Die Anwahl der Gymnasien ist im Vergleich der Schuljahre 2013/2014 und 2014/2015 mit 42,4
Prozent gleich geblieben (Schuljahr 2012/2013: 41,7 Prozent). Bei den Oberschulen mit 21,2
Prozent und den Integrierten Gesamtschulen mit 15,2 Prozent setzte sich der durch
Neugründungen von Oberschulen und Gesamtschulen ansteigende Trend fort (OBS SJ
2013/2014:19,5 %, SJ 2012/2013 18,5 %; IGS SJ 2013/2014: 13,9 %, SJ 2012/2013 13,3 %).
Zum Stichtag 22.09.2014 gibt es in Niedersachsen 257 öffentliche Gymnasien (gleiche Anzahl
wie zum entsprechenden Stichtag 2013), 241 öffentliche Oberschulen (plus 19 im Vergleich
zum entsprechenden Stichtag 2013) und 116 öffentliche Gesamtschulen (plus 10 im Vergleich
zum entsprechenden Stichtag 2013).
„Immer mehr Eltern wünschen sich, den Bildungsgang ihrer Kinder möglichst lange offen zu
halten und ihnen die Chancen auf den bestmöglichen Schulabschluss einzuräumen“, so
Heiligenstadt. Schulformen, die dies ermöglichten, erhielten starken Zuspruch durch die Eltern
und seien damit auch für die Schulträger vor Ort attraktiv. „Daher ist es nur vernünftig, die
Diskriminierung von Gesamtschulen weiterhin abzubauen. Dazu gehört auch, sie wie die
Oberschulen als ersetzende Schulform zu ermöglichen.“
Wer vor dem Hintergrund einer Übergangsquote von über 42 Prozent eine Bedrohung des
Gymnasiums herbeirede, habe offenkundig weder Vertrauen in die Schulträger noch in die
Stärke der niedersächsischen Gymnasien. Heiligenstadt: „An den Eltern laufen diese
Versuche, Verunsicherung zu schüren, im Übrigen vorbei, wie die Statistik zeigt. Sie
interessieren sich mehr für Inhalte wie zum Beispiel unser neues Abitur an den Gymnasien.
Ich bin froh, dass wir mit dem Bildungschancengesetz viele Verbesserungen für die
Schülerinnen und Schüler umsetzen werden.“